EURE HÄUFIGSTEN FRAGEN ZUM HUNDETRAINING - MEINE ANTWORTEN
- Pfotedrauf Alex Sieber
- 29. Sept.
- 4 Min. Lesezeit
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Bei meinen Hundetrainings und Social Walks begegnen mir immer wieder Fragen, die zeigen, wie sehr euch das Wohl eures Hundes am Herzen liegt. Einige davon möchte ich heute hier beantworten, um euch wertvolle Impulse als auch neue Perspektiven für ein entspanntes Miteinander mit eurem Hund zu geben. |
SYSTEMISCHES HUNDETRAINING - WAS BEDEUTET EIGENTLICH SYSTEMISCH? |
Beim systemischen Hundetraining betrachte ich dich und deinen Hund als ein Team. Ich schaue genau auf eure Wechselwirkungen, euren Alltag/euer Umfeld, um die Ursachen von Verhalten zu verstehen – nicht nur die Symptome zu bekämpfen. So entsteht ein Training, das individuell auf euch zugeschnitten ist und eure Beziehung nachhaltig stärkt.
Gemeinsam entwickeln wir Übungen als auch Routinen, die Stress reduzieren, Vertrauen aufbauen und für mehr Gelassenheit sorgen. Starte jetzt dein systemisches Hundetraining und erlebe, wie harmonisch euer Miteinander sein kann! |
FLEXILEINE NEIN DANKE - WARUM? |
Ich trainiere nicht mit Flexileinen, weil sie mehrere Nachteile für Hund und Halter haben. Durch den permanenten Dauerzug am Hals oder am Geschirr entsteht für den Hund der Eindruck, dass Zug immer „normal“ ist. Das erschwert ein entspanntes Gehen an der Leine, da der Hund ständig leichtem Druck ausgesetzt ist.
Außerdem variiert die Länge der Flexileine laufend, sodass der Hund nie genau weiß, wie weit er sich von dir entfernen kann. Diese Unsicherheit kann Stress, Orientierungsprobleme beim Hund und Frust bei euch erzeugen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verletzungsgefahr: Immer wieder kommt es vor, dass sich Flexileinen um Hunde- oder Menschenbeine wickeln. Dabei können Verbrennungen oder schmerzhafte Druckstellen entstehen.
Auch Situationen, in denen die Leine abrupt gelöst wird oder herunterfällt, sind problematisch. Das plötzliche, scheppernde Geräusch der Einzugsvorrichtung kann insbesondere ängstliche Hunde stark stressen und zu Panikreaktionen führen.
Deshalb setze ich auf klassische Leinen, bei denen ich die Kontrolle behalte. Gleichzeitig bietet sie klare Orientierung und Sicherheit für meinen Hund. So vermeiden wir Verletzungen, reduzieren Stress und schaffen die Basis für eine entspannte, harmonische Leinenführung. |
WARUM KEIN HUNDEKONTAKT AN DER LEINE |
Mir ist es sehr wichtig, dass Hunde Artgenossen-Kontakte pflegen, weil soziale Begegnungen für ihre Entwicklung und ihre Kommunikationsfähigkeiten entscheidend sind. Gleichzeitig achte ich allerdings darauf, dass diese Kontakte niemals an der Leine stattfinden.
WARUM? An der Leine kann ein Hund nie frei und natürlich kommunizieren. Die Leine erzeugt unbewussten Druck, Einschränkungen und Stress, sodass Reaktionen wie Spielen, Ausweichen oder klare Signale des Hundes verzerrt oder blockiert werden.
Dadurch entstehen Missverständnisse zwischen den Hunden - Frustration, Aggression oder Unsicherheit kann gefördert werden. Freier Hundekontakt hingegen erlaubt den Tieren, ehrlich, sicher und spielerisch zu interagieren, ohne dass körperlicher Druck oder unnatürliche Einschränkungen das Verhalten stören. |
WARUM TRAININGSERFOLGE SO UNTERSCHIEDLICH SCHNELL SPÜRBAR SIND |
Jeder Hund ist einzigartig – Charakter, Alter, Erfahrung und Lerngeschichte beeinflussen, wie schnell er Neues umsetzt. Dazu kommt, dass Training nicht nur aus einem einzelnen Signal besteht, sondern aus mehreren aufeinander aufbauenden Bausteinen, die zusammenwirken müssen, damit der Hund sie ganzheitlich verstehen und umsetzen kann.
Ebenso entscheidend ist die Konsequenz der Menschen: Nur wenn alle in der Familie an einem Strang ziehen sowie die vereinbarten Regeln und Signale konsequent umsetzen, kann der Hund Sicherheit gewinnen. Vertrauen, Beziehungsaufbau als auch ein behutsames Vorgehen stehen dabei stets im Mittelpunkt. So entstehen nachhaltige Erfolge, die nicht nur kurzfristig wirken, sondern die Beziehung zwischen dir und deinem Hund langfristig stärken.
Training ist kein Sprint, vielmehr ein Marathon! |
ANGSTHUND IN LAUTER UMGEBUNG - WAS TUN? |
Viele Hunde reagieren auf laute Geräusche mit Angst – gleichzeitig wird unsere Umwelt gefühlt immer lauter sowie reizüberfluteter. Schaffe Rückzugsorte, plane regelmäßige Ruhephasen ein und gewöhne deinen Hund Schritt für Schritt an Geräusche, um Stress zu reduzieren.
Zusätzlich können Ruherituale wie eine feste Kuschelecke, ruhige Musik oder kurze Massagen helfen, Entspannung zu fördern. Manche Hunde profitieren auch von natürlichen Pflanzenpräparaten oder Kräutern – bitte immer in Absprache mit mir oder deinem Tierarzt.
In meinem Webinar „Entspannt durch Silvester“ oder "Ruhe & Entspannung für Mensch & Hund" zeige ich dir konkrete Strategien, wie du Angst als auch Stress bei deinem Hund vorbeugen kannst – von Entspannungsübungen über Rituale bis zu unterstützenden Mitteln. Melde dich jetzt an und starte frühzeitig - speziell beim Thema "Silvester", damit ihr beide entspannt und stressfrei durch laute Zeiten gehen könnt!
Oft wird übersehen, dass Angsthunde Dauerstress entwickeln, wenn man nicht frühzeitig Gegenmaßnahmen ergreift – das kann nicht nur ihre Psyche belasten, sondern langfristig auch zu körperlichen Problemen sowie Krankheiten führen. |
MEIN HUND HÖRT NICHT AUF MICH - WARUM? |
Nimm dir einen Moment Zeit, um folgende Fragen ehrlich und bewusst zu beantworten.
Wenn auch nur eine oder zwei Fragen mit „Nein“ beantwortet werden, ist das ein guter Hinweis darauf, dort gezielt anzusetzen. Wichtig ist, dass wir selbst an unserer Haltung und Methode arbeiten – denn meist liegt es nicht am Hund, wenn etwas nicht klappt, sondern daran, dass unsere Kommunikation noch klarer werden sollte. |
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